Wintercamping: 15 Tipps für ein sicheres und gemütliches Outdoor-Erlebnis

Der Winter verwandelt die Natur in eine zauberhafte Schneelandschaft und bietet die perfekte Kulisse für ein unvergessliches Camping-Abenteuer. Doch bevor du dich auf den verschneiten Pfad begibst, ist es wichtig, gut vorbereitet zu sein. Hier sind einige Ratschläge und Techniken für ein sicheres und gemütliches Wintercamping:

1. Die richtige Ausrüstung wählen:

  • Winterzelte: Investiere in ein robustes Winterzelt mit guter Isolierung, um vor den kalten Temperaturen zu schützen.
  • Schlafsack und Isomatte: Wähle einen Schlafsack mit niedrigen Temperatureinstufungen und eine isolierte Isomatte, um dich vor dem Bodenkontakt zu schützen.
  • Winterbekleidung: Trage mehrere Schichten, darunter wasser- und winddichte Oberbekleidung. Vergiss nicht, auch wetterfeste Handschuhe, Mütze und Stiefel einzupacken.
  • Shelter bauen: Lest dazu in unserem Artikel: „Shelter bauen“

2. Winterkocher und Ernährung:

  • Spezielle Kochausrüstung: Normale Kocher können bei kalten Temperaturen versagen. Wähle einen Winterkocher, der auch bei Minusgraden zuverlässig funktioniert.
  • Energiezufuhr: Plane kalorienreiche Mahlzeiten, um genug Energie für die Kälte zu haben. Heiße Getränke sind auch ideal, um dich von innen aufzuwärmen und dauerhaft warm zu bleiben.

3. Schneelager vorbereiten:

  • Unterlage: Ziehe den Schnee unter dem Zelt gerade, um eine ebene Fläche zu schaffen, die keine Luft durchlässt. Dies isoliert zusätzlich gegen die Kälte.
  • Windrichtung beachten: Positioniere dein Zelt oder Shelter so, dass der Eingang vor dem vorherrschenden Wind geschützt ist.

4. Sicherheitshinweise beachten:

  • Wettervorhersage: Informiere dich über das aktuelle Wetter und die erwarteten Bedingungen. Vermeide extreme Witterungen, wenn möglich und bringe dich nicht unnötig in Gefahr.
  • Notfallausrüstung: Trage immer eine Notfallausrüstung bei dir, einschließlich einer Erste-Hilfe-Box, Signalpfeife und einer Taschenlampe mit Ersatzakkus, Batterien oder einer Kurbel.

5. Körperliche Aktivität und Pausen:

  • Regelmäßige Bewegung: Halte deinen Kreislauf in Schwung, um warm zu bleiben. Kurze Spaziergänge oder leichte Übungen helfen dabei und halten die Laune oben.
  • Pausen einplanen: Setze dich regelmäßig zur Rast nieder, um dich aufzuwärmen, etwas warmes zu trinken und Erschöpfung vorzubeugen.

6. Umweltfreundliches Verhalten:

  • Spuren hinterlassen: Achte darauf, sensible Naturgebiete zu respektieren, nicht in Naturschutz- oder Brutgebieten zu campieren und alles was ihr mit in die Natur genommen habt, wieder mit zu nehmen. Trage dazu bei, die Umwelt zu schützen, indem du keine neuen Wege durch den Schnee schlägst. Solltet ihr unterwegs Müll finden, seid so gut und nehmt ihn mit, wenn ihr die Möglichkeit dazu habt.

7. Wasserquellen sichern:

  • Schmelzwasser nutzen: Schnee ist eine ausgezeichnete Wasserquelle. Je nachdem welche Möglichkeiten ihr habt, ist es ratsam den Schnee vorher abzukochen oder zu reinigen, bevor ihr ihn trinkt. Solltet ihr diese Möglichkeit nicht haben, schmelze ihn, bevor du ihn trinkst, um die Gefahr von Unterkühlung zu vermeiden. Ein leichter Taschenofen kann hierbei zum Beispiel hilfreich sein. Trinkt langsam und achtet auf euren Körper.

8. Gefahr von Erfrierungen minimieren:

  • Gesichts- und Kopfschutz: Trage einen Schal, eine Mütze um dein Gesicht stetig warm zu halten und vor eisigem Wind zu schützen.
  • Eincremen: Schütze empfindliche Hautpartien wie Nase und Wangen mit einer Creme mit hohem Fettanteil und wenig Wasseranteil. Die Cremeschicht isoliert zusätzlich vor der Kälte und sorgt dafür dass eure Haut nicht austrocknet oder rissig wird.

9. Orientierung nicht vernachlässigen:

  • Landmarken beachten: Bei winterlichen Bedingungen können bekannte Wege schwer zu erkennen sein. Achte auf gut sichtbare Landmarken oder Schilder, um nicht die Orientierung zu verlieren.
  • GPS, Karte und Kompass: Ein GPS-fähiges Gerät solltet ihr dabei haben, verlasse dich jedoch nicht nur auf GPS-Geräte, sondern habe immer eine Karte und einen Kompass dabei. Lese dazu auch unseren Artikel: „Orientierung in der Wildnis ohne GPS“

10. Sicherheit im Lagerplatz:

  • Lagerfeuer vorsichtig entfachen: Feuerholz vorbereiten und sicherstellen, dass der Lagerplatz für ein Feuer geeignet ist. Verwende einen stabilen Kocher als Alternative. Achtet dabei bitte unbedingt auf eure Umgebung und informiert euch vorher ob Feuer auf eurem ausgesuchten Platz erlaubt sind. Lest dazu unsere Artikel „Feuer aus der Dose“, „Feuer machen mit nassem Holz“ und „Feuer machen mit einer Lupe“.
  • Atemluftzirkulation: Lass im Zelt die obere Abdeckung einen Spalt offen, um eine ausreichende Belüftung zu gewährleisten und Kondensation zu vermeiden und euer Zelt oder Shelter möglichst trocken zu halten.

11. Wärmende Extras mitnehmen:

  • Handwärmer und Fußwärmer: Kleine Hand- und Fußwärmer können bei extremen Temperaturen den kleinen aber feinen Unterschied machen. Jeder der oft kalte Füße hat, weiß genau wovon wir reden.
  • Wärmflasche: Eine mit heißem Wasser gefüllte Wärmflasche im Schlafsack sorgt für zusätzliche Wärme. In extremen Notfällen hilft auch eine Flasche mit warmen Urin, sofern ihr keine andere Möglichkeit habt Wasser zu erwärmen.

12. Tierspuren beobachten:

  • Tierverhalten beachten: Tierspuren können auf potenzielle Gefahren oder nahegelegene Wasserquellen hinweisen. Beachte das Verhalten von Tieren in der Umgebung und bringe dich dabei nicht in Gefahr. Ebenfalls solltest du auf brütende Vögel achten und dich möglichst nicht nähern, damit sie in Ruhe weiter brüten können ohne verschreckt oder ängstlich zu werden.

13. Kommunikation sicherstellen:

  • Notfallkommunikation: Trage ein funktionierendes Mobiltelefon mit, achte jedoch darauf, dass die Batterie nicht zu schnell entladen wird. Eine zusätzliche Powerbank oder ein Solarladegerät kann hilfreich sein. Solltest dz auf dein Handy verzichten wollen, nehme bitte trotzdem eine Kommunikationsmöglichkeit mit, damit du in akuten Notsituationen gefunden werden kannst und/oder Hilfe kontaktieren kannst.

14. Materialpflege:

  • Schneeschutz für Zelte: Sorge dafür, dass Schnee nicht am Zelt haften bleibt, um ein Einstürzen durch zusätzliches Gewicht zu verhindern und dafür zu sorgen, dass dein Zelt nicht durch nässt.
  • Reißverschlüsse schmieren: Kälte kann Materialien steif machen. Schmiere die Reißverschlüsse deiner Ausrüstung mit Fett, um ein Festfrieren zu verhindern.

15. Teamarbeit und Gruppendynamik:

  • Gegenseitige Unterstützung: Die Unterstützung untereinander ist in winterlichen Bedingungen besonders wichtig. Wenn ihr mindestens zu zweit unterwegs seid, könnt ihr euch gegenseitig helfen, Hilfe holen wenn ihr Hilfe benötigt und gemeinsam auf Abenteuerreise gehen.

„Happiness only real when shared“ – Christopher McCandless – Abenteurer 1992

Mit diesen Tipps steht einem erfolgreichen und sicheren Wintercamping Erlebnis nichts mehr im Wege. Genieße die frostige Pracht der Natur und schaffe schöne Erinnerungen, die dich noch lange nach dem Auftauen der Schneedecke begleiten werden.

Wintercamping kann eine herausfordernde, aber unglaublich lohnende Erfahrung sein. Mit der richtigen Ausrüstung, Vorbereitung und Sicherheitsbewusstsein steht einem unvergesslichen Abenteuer im Schnee nichts im Wege. Genieße die Ruhe und Schönheit der winterlichen Landschaft und schaffe Erinnerungen, die ein Leben lang halten.

Viel Spaß! Euer Team von survival-tips.de