Tinktur herstellen
Wie ihr eure Heilkräuter als Tinktur haltbar machen könnt, möchten wir euch heute etwas näher bringen. Je nachdem welche Tinktur ihr herstellt, könnt ihr sie anschließend verdünnt zum Einreiben, Gurgeln, Einnehmen und vielem mehr verwenden. Die wichtigste Grundzutat für fast jede Tinktur ist Alkohol, wie zum Beispiel Weingeist oder Doppelkorn oder auch sehr hochprozentigen Alkohol in der Apotheke. Ein Schraubglas eignet sich am besten um eine Tinktur anzusetzen.
Füllt das Glas mit eurem Wunschkraut (getrocknet oder frisch und gewaschen) und übergießt es anschließend mit dem Alkohol. Ihr solltet dafür etwa doppelt so viel Alkohol wie Kräuter in eurem Glas haben und alles sollte mit Flüssigkeit bedeckt sein. Schraubt das Glas zu, stellt es an einen dunklen Ort (zum Bsp. Keller, Speisekammer) und wartet ca. 5 Wochen. Zwischendurch solltet ihr ab und zu nach der Tinktur sehen und das Glas leicht schütteln. Der Kräuterauszug sollte wenn möglich bei ca. 15°C aufbewahrt werden.
Nach 5 Wochen filtert ihr die übrig gebliebenen Kräuter heraus und füllt eure fertige Tinktur in eine dunkle Flasche/Fläschchen oder ein dunkles Schraubglas. Ab jetzt kann sie verwendet werden. Je nachdem aus welchen Kräutern eure Tinktur hergestellt ist, könnt ihr sie unterschiedlich verwenden. Welche Pflanze sich für was eignet erfahrt ihr in folgenden Artikeln:
Heilpflanzen Teil 2 (Gänseblümchen, Johanniskraut und Ringelblumen)
Wild Superfood Teil 2 Kapuzinerkresse
Wild Superfood Teil 1 Brennessel
Heilpflanzen Teil 1 (Arnika, Kamille und Linde)
Ganz wichtig ist, dass ihr alle Tinkturen die ihr in die vorbereiteten Schraubgläser abfüllt beschriftet, um nicht zu vergessen welchen Kräuterauszug ihr hergestellt habt. Falls ihr eine Tinktur ohne Alkohol herstellen möchtet, eignet sich in den meisten Fällen auch Apfelessig.
Einige Beispiele möchten wir euch zeigen:
Baldriantinktur
1 Teil Baldrianwurzel
2 Teile Alkohol (am besten Weingeist mit 70%)
1 Schraubglas
1 dunkle Flasche
Zerkleinert die gewaschene Baldrianwurzel etwas und füllt sie anschließend in das Schraubglas. Übergießt die Wurzeln mit Alkohol und schraubt das Glas fest zu. Der Rest funktioniert wie oben beschrieben.
Die Baldriantinktur wird bei Unruhezuständen, Einschlafproblemen, Nervosität, Angstzuständen, Zuckungen und zur Krampflösung verwenden. 1 Teelöffel Tinktur auf ein Glas Wasser wird pro Erwachsenem empfohlen, maximal 3 mal täglich.
Rosmarintinktur
1 Teil getrocknetes Rosmarinkraut
2 Teile Alkohol (am besten Weingeist mit 70% Alkohol)
1 Schraubglas
1 dunkle Flasche
Der Vorgang funktioniert auch hier wie oben beschrieben. Die Rosmarintinktur eignet sich verdünnt sowohl zum Einnehmen als auch zum Einreiben. Äußerlich wirkt Rosmarin antiseptisch, harntreibend, krampflösend, tonisch und wundheilend (NICHT auf offene Wunden). Zum Einnehmen kann Rosmarin bei Asthma, Nervosität, Rheuma, Verdauungsproblemen, Schlafstörungen und Durchblutungsproblemen helfen.
Salbeitinktur
1 Teil Salbeiblätter
2 Teile Alkohol (am besten Weingeist mit 70% Alkohol)
1 Schraubglas
1 dunkle Flasche
Salbeitinktur wird ebenso wie oben beschrieben angesetzt. Diesen Kräuterauszug könnt ihr sowohl innerlich als auch äußerlich anwenden. Äußerlich kann sie euch bei Verstauchungen, bei Insektenstichen und zur Desinfektion helfen. Ihr könnt die Tinktur verdünnt für Wadenwickel, Umschläge und Salben verwenden. Innerlich hat Salbei ebenso viele positive Eigenschaften und wird bei Entzündungen im Mund- Rachenbereich, Pilzen und Viren eingesetzt und hat schweißhemmende und magensaftfördernde Eigenschaften. Ein Teelöffel auf 1 Glas Wasser maximal 3 mal am Tag wird bei Erwachsenen empfohlen.
Wichtig!!! Bitte sammelt nur Kräuter, die ihr wirklich kennt. Bitte KEINE Tinkturen bei Babys und Kleinkindern verwenden!
Viel Spaß beim Ausprobieren und viel Erfolg wünscht euch das Team von survival-tips.de =)